Clevere Tipps zum Energiesparen

 


 

Durch die derzeitige Situation werden wir in der Hausverwaltung immer häufiger angesprochen, wie sich die Energiepreise erhöhen und wie sich Eigentümer und Mieter verhalten sollen.


Grundsätzlich ist das Thema Energiesparen immer mehr im Fokus. Daher möchten wir Ihnen einige Tipps zum Energiesparen mitgeben:

 

1. Licht: LED verbrauchen mehr als 80 Prozent weniger Strom
„Energiesparlampen sind out. Sie wurden von modernen LEDs abgelöst. Diese bieten vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes und der Gestaltung“. Glüh- und Halogenbirnen mit LEDs zu ersetzen ist sowohl gut für die Umwelt als auch den Geldbeutel: Moderne LEDs verbrauchen Expert:innen zufolge mehr als 80 Prozent weniger Strom als traditionelle Glühbirnen und sind zudem auch effizienter als Energiesparlampen. Zum Vergleich: Eine einfache Glühbirne hat eine Lebensdauer von etwa 2.000 Stunden, eine LED (steht für Leuchtdiode, auf Englisch light-emitting diode) schafft bis zu 100.000 Stunden. „LEDs haben die längste Lebensdauer aller Lampentechnologien“.

Um so wenig Lichtenergie wie möglich zu verschwenden, kann der Einsatz von Bewegungsmeldern in Kombination mit LEDs sinnvoll sein. Der Bewegungsmelder kann problemlos an eine Leuchtdiode angeschlossen werden. Beim Betreten des Raumes wird das Licht automatisch aktiviert und beim Verlassen erlischt es wieder. Der klassische Einsatzort für Bewegungsmelder liegt zwar im Außenbereich, beispielsweise an der Haustür oder im Garten. Dennoch werden Bewegungsmelder für Innenräume immer häufiger nachgefragt, da sie durchaus praktisch sein können: Die selbstaktivierende Beleuchtung minimiert beispielsweise die Gefahr, sich bei einem nächtlichen Toilettengang an Möbeln zu stoßen oder zu stolpern.

 

2. Standby-Modus: Vermeiden Sie den Dauerbetrieb
Der sogenannte Standy-Modus beschreibt den scheinbar abeschalteten Zustand eines elektrischen Gerätes. Aus diesem Modus heraus kann das Gerät in sehr kurzer Zeit aktiviert werden – dafür wird aber konstant Strom verbraucht. Expert:innen gehen davon aus, dass in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt etwa fünf bis acht Prozent der Stromkosten durch den Standby-Betrieb von elektrischen Geräten entstehen. Durch einen vollständigen Verzicht auf den Standby-Modus lassen sich in einem Einfamilienhaus im Jahr rund 100 Euro sparen, bei einem durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt in einer Wohnung sind es rund 65 Euro.

Schalten Sie daher Elektrogeräte wie den Fernseher oder die HiFi-Anlage nach der Benutzung ganz aus. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, dass das Gerät keinen Strom mehr zieht, kaufen Sie Steckerleisten mit einem Schalter. Ein Klick und alle Geräte, die an der Leiste hängen, werden komplett ausgeschaltet. Eine Alternative stellen ferngesteuerte Steckdosen dar, die sich sogar bequem von der Couch aus bedienen lassen. Das funktioniert mittels eines Zwischensteckers mit Sensor, der beispielsweise zwischen Fernseher, Lampen und Steckdose gesteckt wird.

Diesen Ratschlag sollten Sie besonders dann beherzigen, wenn Sie häufig im Homeoffice arbeiten. Moderne Laptops, die zudem mit einem Monitor verbunden sind, verbrauchen je nach Beanspruchung des Arbeitsspeichers durch die verwendete Software überdurchschnittlich viel Energie. Sie sollten daher auch daran denken, den Laptop nach Arbeitsschluss herunterzufahren, statt nur den Bildschirm zu sperren oder den Bildschirmschoner laufen zu lassen.

 

3. Heizung: Ein Grad weniger spart sechs Prozent Heizkosten
Sie sollten die Heizkörper in Ihrer Wohnung nicht zustellen oder abdecken, sonst kann sich die warme Luft im Raum nicht optimal verteilen. Allgemein gilt die Faustregel: Wer die Heizung um durchschnittlich ein Grad herunterdreht, spart sechs Prozent der Heizkosten. Sparen können Sie zusätzlich, indem Sie die Temperatur im Schlafzimmer und in der Küche niedriger einstellen als in den Wohnräumen. Zum Schlafen brauchen wir es generell nicht so warm und in der Küche halten wir uns für gewöhlich nur für aktive Tätigkeiten wie Kochen oder Saubermachen länger auf – dabei erhöht sich die Körpertemperatur von selbst.

Wenn Sie nicht möchten, dass die Wohnung tagsüber auskühlt, können Sie programmierbare Thermostatventile einbauen. Sie ermöglichen die individuelle Steuerung der Heizzeiten – unabhängig von der Zentralheizung und unterschiedlich einstellbar für jeden einzelnen Raum. Mit sogenannten smarten Thermostaten kann man die Heizungswärme sogar per App von unterwegs aus steuern, Stichwort Smart Home. Die alten Thermostate sollte man aber aufbewahren, da sie bei einem Auszug wieder eingebaut werden müssen.

 

4. Clever lüften und Schimmel vermeiden
Stoßlüften ist vor allem während der Heizperiode immens wichtig, um Energie zu sparen. Das bedeutet konkret: Drehen Sie die Heizung für wenige Minuten runter und öffnen Sie die Fenster während dieser Zeit. Wer Fenster häufig gekippt lässt, verschenkt viel Heizenergie. Das richtige Lüften ist entscheidend für ein angenehmes Klima in Ihrem Zuhause. Wer clever lüftet, vermeidet Schimmelbildung und kann zudem Geld sparen. 

 

5. Eine Wärmedämmung kann sich lohnen
Im Winter geht Wärme durch undichte Stellen im Mauerwerk oder am Fenster sowie an Außentüren, Dachflächen oder Kellerdecken verloren. Der größte Wärmeanteil entweicht dabei über die Außenwände, das Dach und die Fenster. Deswegen lohnt es sich meist, der Dämmung dieser Bestandteile des Hauses Priorität einzuräumen.

Bevor Sie sich für eine bestimmte Baumaßnahme oder ein Bündel an Eingriffen zur Wärmedämmung entscheiden, sollten Sie prüfen, welche Art der Wärmedämmung Ihren Zielen am ehesten entspricht. Wer in einer Mietwohnung unnötige Heizkosten sparen möchte, ist wahrscheinlich mit kleineren Maßnahmen wie dem Erneuern von Fensterdichtungen und dem Einsatz von Zugluftbürsten gut bedient. Handelt es sich um Wohneigentum, können sich auch größere Baumaßnahmen lohnen, damit Sie Ihr Geld sprichwörtlich nicht verheizen.

 

6. Energiesparen beim Kochen
Beim Kochen können Sie viel Energie sparen, indem Sie einige simple Tipps beherzigen:

Verwenden Sie beim Kochen stets einen Topfdeckel: So verbrauchen Sie bis zu 65 Prozent weniger Strom oder Gas.
Wollen Sie Wasser erhitzen, sollten Sie auf den Wasserkocher zurückgreifen – er verbraucht deutlich weniger Strom als der Herd.
Das Vorheizen des Backofens ist in den meisten Fällen unnötig. Verzichten Sie darauf und sparen Sie Strom.
Bem Öffnen der Backofentür entweicht etwa ein Drittel der Energie: Lassen Sie die Tür daher am besten zu, bis das Gericht fertig gebacken ist.
Für das Aufbacken von Brötchen vom Vortag können Sie den Toaster statt den Backofen benutzen.
Verzichten Sie für das Waschen von Obst und Gemüse auf laufendes Wasser, benutzen Sie stattdesen die Spüle oder eine Schüssel.
Wenn ein Gericht sowohl mit Ober- und Unterhitze als auch mit Umluft gebacken werden kann, sollten Sie stets Umluft einstellen. Dabei benötigen Sie eine um 20 bis 30 °C Grad niedrigere Temperatur und sparen dadurch 25 bis 40 Prozent der Stromkosten. Zusätzlich können Sie bei Umluft den Ofen mit mehreren Blechen befüllen.


7. Wasser sparen im Haushalt
Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland rund 130 Liter Wasser am Tag, beispielsweise fürs Duschen, Waschen und Zähneputzen. Diese enorme Menge an Wasser können Sie deutlich reduzieren, ohne sich stark einschränken zu müssen:

Stellen Sie das Wasser ab, während Sie sich die Zähne putzen oder die Hände einseifen.
Nehmen Sie ein Vollbad so selten wie möglich und achten Sie beim Duschen darauf, bei Vorgängen wie dem Einschäumen nicht das Wasser laufen zu lassen.
Seien Sie sparsam mit der Toilettenspülung: Benutzen Sie die Stoppptaste und spülen Sie nur so lange wie nötig.
Falls Sie einen Geschirrspüler verwenden, können Sie das Gerät so voll wie möglich beladen und das Sparprogramm laufen lassen. Auf das Vorspülen können Sie im Regelfall ebenfalls verzichten. Eine sparsame und voll beladene Maschine verbraucht im Durchschnitt weniger als eine manuelle Spülung.
Ebenfalls gut befüllen sollten Sie Ihre Waschmaschine, die für gewöhnlich auch ohne eine Vorwäsche das gewünschte Ergebnis bringt. Stellen Sie außerdem die Temperatur so niedrig wie möglich ein, dadurch können Sie aufs Jahr gesehen bis zu 100 Euro sparen. Der Stromverbrauch sinkt so beispielsweise um satte 40 Prozent, wenn anstatt mit 40 nur mit 30 Grad gewaschen wird. Die Wäsche wird trotzdem sauber, denn neue Waschmittel auf dem Markt entfalten auch bei niedrigeren Temperaturen ihre Reinigungskraft.
An Ihren Wasserhähnen können Sie einen sogenannten Perlator anbringen oder anbringen lassen, auch bekannt als Durchflussbegrenzer. Mit diesem kleinen Hilfsmittel, das weniger als drei Euro kostet, sparen Sie bei jeder Benutzung Wasser. Die Ersparnis liegt bei bis zu zwei Dritteln des ursprünglichen Wasserverbrauchs.


8. Energieeffiziente Haushaltsgeräte
In vielen Fällen lohnt es sich, die alten Geräte gegen energieeffiziente Modelle auszutauschen. Mit einer neuen Kühl-Gefrier-Kombination ließen sich jährlich 80 Euro einsparen, sagt Hans Georg Buttermann, Wissenschaftler beim unabhängigen Forschungsinstitut EEFA (Energy Environment Forecast Analysis). Die Anschaffung würde sich in relativ kurzer Zeit amortisieren. Birgit Holfert, Expertin der Verbraucherzentrale Energieberatung, gibt ein weiteres Beispiel: „Neue Waschmaschinen sparen Strom – fast 200 Kilowattstunden im Jahr im Vergleich zum alten Gerät. Die Ersparnis liegt bei rund 50 Euro im Jahr.“

Die Frage, ob sich eine Neuanschaffung lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab: Alter, Effizienz und Leistung eines Gerätes. Aber auch die effektive Nutzungszeit spielt eine große Rolle. Wer nur einen Teil der Geräte austauschen und wissen möchte, bei welchen Stromfressern es sich finanziell am meisten rechnet, kann sich grob an zwei Kriterien orientieren: Welche Geräte werden am intensivsten genutzt und weisen gleichzeitig eine schlechte Energieeffizienz auf? Wäschetrockner etwa sind häufig wahre Stromfresser und verbrauchen bis zu viermal so viel Energie wie Waschmaschinen.

Daneben gibt es kleinere Maßnahmen, mit denen Sie Energie sparen können. Kühlschränke beispielsweise werden häufig zu kalt eingestellt und verbrauchen dabei unnötig viel Strom. Die optimale Temperatur liegt bei sieben Grad. Und falls Sie eine Gefriertruhe oder einen Gefrierschrank besitzen, sollten Sie in Ihrem Kalender Termine für ein regelmäßiges Abtauen vermerken, denn stark vereiste Gefrierfächer verbrauchen sehr viel Energie. Als Faustregel gilt: Tauen Sie mindestens zweimal pro Jahr ab, spätestens jedoch dann, wenn die Eisschicht mehr als einen Zentimeter dick ist. Regelmäßiges Abtauen kann dem Energiekonzern Vattenfall zufolge zwischen 15 und 45 Prozent der Energiekosten für das Gefrierfach einsparen.

 

9. Vorhänge und Rollläden zum Energiesparen nutzen
Wer seine Rollläden in der Heizperiode bei Einbruch der Dämmerung frühzeitig herunter fährt, kann viel Energie sparen. Schwieriger gestaltet sich das in Wohnungen ohne solche Vorrichtungen. Der nachträgliche Einbau von Klapp- oder Rollläden durch den Mieter kann strittig und aufwendig sein. Schwere Vorhänge erfüllen jedoch eine ähnliche Funktion und sehen zudem optisch ansprechend aus. Mieter sollten aber immer darauf achten, dass die Stoffe lediglich die Fenster, nicht aber die laufende Heizung abdecken. Doch gerade nachts, wenn die Heizung ohnehin auf null steht, sind Vorhänge eine gute Möglichkeit der zusätzlichen Isolierung.

 

10. Verluste beim Warmwasser vermeiden
Nach dem Heizen ist die Warmwassererwärmung der zweitgrößte Energieverbraucher im Haushalt. Besonders stark macht sich das bemerkbar, wenn Strom zur Wassererwärmung genutzt wird. Deshalb sollten Mieter:innen darauf achten, dass der Boiler auf dem aktuellen Stand ist und gegebenenfalls ihre Vermieter:innen auf Missstände hinweisen.

Wer Energie sparen möchte, muss folglich Wasser sparen. Mit Einhebel-Mischarmaturen lässt sich die Wassertemperatur einfacher regeln als mit zwei getrennten Armaturen, dadurch läuft weniger Wasser durch. Verbraucher sollten jedoch darauf achten, dass sie die Mischbatterie nach dem Gebrauch „auf kalt“ stellen.

Ebenfalls lohnend ist der Einbau von Sparbrausen. Durch sie fließen nur etwa sechs Liter Wasser in der Minute, bei alten Duschköpfen sind es doppelt so viel. Für ein Wannenbad verbrauchen Sie übrigens etwa 100 Liter Wasser mehr als beim Duschen. Für die Warmwasseraufbereitung für ein Bad benötigt man durchschnittlich viermal so viel Energie wie fürs Duschen.

 

 

 

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